Zukunftsszenarien für das Gesundheitswesen: Sneakpeek 1
Kann das Gesundheitssystem zukunftssicher werden, wenn Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen weiterhin eigenständig agieren? Oder ist es ein Muss, in den kommenden Jahren wirklich zusammenzuarbeiten? Fest steht: Das Gesundheitswesen steht mit dem aktuellen Ansatz vor schwierigen Dilemmata wie steigendem Pflegebedarf, Individualisierung des Patienten und Fachkräftemangel. Darüber hinaus kann auch die Frage gestellt werden, ob die richtige Pflege immer am richtigen Ort erfolgt. Aber ist das überhaupt realistisch, wenn ein großes und breites Netzwerk fehlt? Zur Zukunft des Gesundheitswesens in den Niederlanden wurden bereits verschiedene Perspektiven und Szenarien veröffentlicht. Ein solcher Überblick über mögliche Szenarien ist sinnvoll, aber was sind die Prioritäten im Gesundheitswesen für die kommenden Jahre?
Supply Value hat die Prioritäten im Gesundheitssektor für die kommenden Jahre recherchiert. Unser Bericht beschreibt acht wichtige Entwicklungen, die in den nächsten fünf Jahren zu großen Veränderungen im Gesundheitswesen führen werden. In diesem Einblick gehen wir kurz auf die ersten beiden Entwicklungen ein: von Inseln zu Netzwerken und von Krankenhaus zu Heim.
Von Inseln zu Netzwerken
In den Niederlanden werden immer mehr (regionale) Kooperationsinitiativen gestartet, um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen. Ziel ist es, die Gesundheit der Bewohner und die Versorgungsqualität bei geringeren Kosten zu verbessern. Unsere Erfahrung zeigt, dass die meisten Gesundheitsdienstleister trotz der aufkommenden Initiativen noch nicht in einer solchen Partnerschaft zusammenarbeiten oder die Umsetzung der „Kooperation“ noch nicht abgeschlossen ist. Dies hat beispielsweise zur Folge, dass ein Pflegebedürftiger bei jedem Besuch eines neuen Pflegedienstleisters seine Daten angeben muss. Dies liegt daran, dass keine oder nur begrenzte Daten zwischen den Leistungserbringern ausgetauscht werden.
Im niederländischen Gesundheitswesen sind folgende Entwicklungen vorgesehen:
- Zunächst steigt der Pflegebedarf weiter, während das Angebot in bestimmten Regionen sinkt. Wir sehen, dass der Pflegebedarf vor allem durch den Anstieg der Zahl älterer Menschen steigt. Andererseits hat das Gesundheitswesen mit Personalengpässen zu kämpfen.
- Hinzu kommt eine Zersplitterung im Gesundheitswesen. Ursache dafür ist die Silo-Denkweise (Inseln) der Gesundheitsdienstleister. Dies wird durch einen „Komplex“ von Faktoren aufrechterhalten: fehlende passende Finanzierung, Gesetze und Vorschriften, Datenverwaltung, Zeit und Ausbildung.
- Schließlich erleben die Angehörigen der Gesundheitsberufe eine zunehmende Arbeitsbelastung aufgrund von Personalmangel und dem zunehmenden Verwaltungsaufwand.
Um die Versorgungsqualität zu verbessern und die Ausgaben zu dämpfen (oder sogar zu reduzieren) müssen Leistungserbringer und andere Parteien wie etwa Krankenkassen zusammenarbeiten. Die Parteien müssen gemeinsam auf einen integrierten Pflegeansatz hinarbeiten, bei dem die pflegebedürftige Person im Mittelpunkt steht.
Vom Krankenhaus nach Hause
Die meiste Versorgung erfolgt im Krankenhaus. Dies reicht von einem Check-up beim Facharzt bis hin zu einer mehrtägigen Aufnahme. Der steigende Pflegebedarf schafft eine Motivation, den Pflegebedürftigen weniger im Krankenhaus zu sehen und so viel wie möglich zu Hause zu unterstützen. Das Gesundheitsministerium und verschiedene Krankenkassen setzen auf die richtige Versorgung am richtigen Ort und zur richtigen Zeit. Dieses Ziel wird zu einer Verlagerung des Pflegestandortes führen: Es wird erwartet, dass bis 2030 mindestens 50% Pflege im eigenen Wohnumfeld statt in einer Pflegeeinrichtung stattfinden.
Die erforderliche Pflege ist natürlich ein entscheidender Faktor bei der Wahl des richtigen Pflegeortes. Das Messen bestimmter Werte und das Erkennen relevanter Trends findet auf Dauer einfach als Standard zu Hause statt, unter anderem mit Hilfe von E-Health-Geräten. Und dann gibt es noch eine weitere wichtige Entwicklung, um die Verlagerung der Pflege nach Hause realisieren zu können: die Zusammenarbeit im Netzwerk von Pflegeeinrichtungen. Um eine Pflege, bei der körperliche Hilfe sinnvoll ist, in eine häusliche Situation verlegen zu können, wird oft Unterstützung durch eine Pflegekraft vor Ort benötigt. Diese Pflegekraft, beispielsweise eine Pflegefachkraft, muss dann genau wissen, was der Facharzt im Krankenhaus als Behandlung verordnet hat.
Die ersten beiden Entwicklungen, die in diesem Sneak Peek beschrieben werden, beschreiben wichtige Veränderungen für den Gesundheitssektor. Um die beschriebenen Veränderungen im Gesundheitswesen erfolgreich umsetzen zu können, ist es wichtig, hierfür eine solide Basis zu schaffen. Dies geschieht mit der Bewegung ''von Inseln zum Netzwerk''. Wenn ein breites Netzwerk zwischen Krankenhäusern, anderen Gesundheitseinrichtungen und Krankenkassen geschaffen wird, kann mehr erreicht werden und tatsächlich ein Schritt zur richtigen Versorgung am richtigen Ort getan werden.
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