Die Auswirkungen von COVID-19 auf die Lieferkette

COVID-19 hat deutlich gemacht, dass die Lieferkette fehleranfällig ist und ihre Schwachstellen aufgedeckt. Eine Umfrage des Supply Chain Magazine unter 143 Entscheidungsträgern in der Lieferkette in Europa zeigt, dass 78 Prozent negative kurzfristige Auswirkungen hatten (März 2020). Laut der Umfrage waren eingehende Warenströme von Lieferanten und die mangelnde Transparenz der Kundennachfrage die Hauptengpässe. Welche Auswirkungen hat dies auf die Zusammenarbeit mit Lieferanten? Steht es unter Druck oder hat sich die Beziehung gefestigt? In diesem Einblick geben wir unter anderem unsere Sicht dazu.

Globalisierung und Effizienz
Die Globalisierung hat dafür gesorgt, dass jeder Teil eines Produkts dort hergestellt wird, wo es am besten und billigsten hergestellt werden kann. Der Nachteil dabei ist: Kann ein Land nicht mehr liefern, stoppt die Produktion in der gesamten Kette. Wo Unternehmen in den letzten Jahrzehnten immer effizienter geworden sind, ging dies zu Lasten von Puffern in der Lieferkette. Ketten sind oft zu zerbrechlich (Consultancy.nl, 2020). Derzeit entscheiden sich Unternehmen zunehmend dafür, Produkte selbst herzustellen. Ein Beispiel dafür ist in Spanien zu finden, wo man beschlossen hat, selbst Mundkappen herzustellen. Spanien wollte nicht mehr von China abhängig sein, sich selbst versorgen und eine Reserve aufbauen (Volkskrant, 2020).

Einkaufsprofis fordern daher eine robustere Lieferkette, bei der nicht mehr nur die günstigste und schnellste Option im Fokus steht. Ebenso wichtig sind die kurz- und langfristige Sichtweise und die geringere Abhängigkeit von einem Lieferanten (FD, 2020) (Consultancy.nl, 2020).

Auftreten plötzlicher Herausforderungen
Die Unterbrechung der Lieferkette begann mit dem Ausbruch von COVID-19 in Asien. Die Frage „Wie bekommen wir Produktteile aus Asien zu uns?“ beschäftigte viele Unternehmen. Damals war es wichtig, die Lieferungen abzusichern, damit die Produktion weiterlaufen konnte und der Kunde nicht darunter litt. Das Virus breitete sich dann weltweit weiter aus und auch die Niederlande waren betroffen. Das Virus verbreitete sich schnell in unserem Land und der Premierminister kündigte eine intelligente Sperrung an. Kontaminationssensible Bereiche wie Gastronomie, Tourismus und Kultur wurden geschlossen. Die Menschen konnten aufgrund von Kontaktbeschränkungen weniger konsumieren und Verbraucher und Produzenten verloren das Vertrauen in die Wirtschaft. Zudem stieg die Nachfrage nach diversen Produkten wie Lebensmitteln und Medikamenten. Auch Organisationen konnten aufgrund höherer Fehlzeiten und Kontaktbeschränkungen nicht mit voller Kapazität arbeiten. Darüber hinaus standen sie aufgrund von Reise- und Grenzbeschränkungen vor logistischen Herausforderungen. Das sind einige Herausforderungen, die sich plötzlich ergeben haben.

Zusammenarbeit mit Lieferanten
COVID-19 und die Maßnahmen des Kabinetts hatten auch großen Einfluss auf die Zusammenarbeit mit Lieferanten. Ein persönliches Gespräch mit Lieferanten war aufgrund der Heimarbeitsregelung und der Reisebeschränkungen nicht möglich. Die digitale Kommunikation erschwerte die Zusammenarbeit. Vor allem, wenn es um Lieferanten in anderen Teilen der Welt ging, beispielsweise in Asien. Wir erwarten daher, dass Organisationen Reparaturarbeiten in der Beziehung zu ihren Lieferanten durchführen müssen, sobald Reisen wieder möglich werden. Darüber hinaus müssen Unternehmen auf das Versagen von Lieferanten achten, damit sie nicht mit noch mehr unerwarteten Herausforderungen konfrontiert werden. Wir haben die Idee, dass dieser Höhepunkt diesen Herbst und nächstes Jahr kommen wird.

Gewonnene Erkenntnisse
Untersuchungen von Nevi (Juni 2020) zeigen, dass auf die Frage "Was denken Sie, was Sie anders machen werden?" Die Antwort Nummer eins lautet: Überprüfung der Beschaffungsstrategien. Auch ein globaler Fragebogen von Kearney und dem World Economic Forum (2020) unter 400 Einkaufs-, Lieferketten- und Betriebsleitern zeigt, dass fast die Hälfte der befragten Organisationen ihre gesamte Beschaffungs- und Lieferkettenstrategie überprüfen möchte. Dies hängt mit dem bereits erwähnten zusammen: den fragilen Lieferketten. Unternehmen wollen mehr Sicherheit aufbauen und haben eine langfristige Vision. Darüber hinaus hob die Nevi-Forschung auch die Stärkung der Zusammenarbeit mit (Kern-)Lieferanten und die Erhöhung der Flexibilität in Prozessen und Ketten als gewonnene Erkenntnisse hervor.

Unsere Erfahrung zeigt auch, dass es im Lieferanten- und Vertragsmanagement unerlässlich ist, langfristig zu denken. Traditionell sind Planungsprozesse oft kurz und zyklisch, aber es ist gut, diese auszuweiten und den (Kern-)Lieferanten eine Prognose geben zu können. Darüber hinaus ist es auch ein großer Wunsch von Organisationen, Flexibilität und Transparenz in die Verträge aufzunehmen. Darüber hinaus sehen wir, dass Unternehmen in Zukunft mehr Wert auf die Supply Chain legen und beispielsweise Multiple Sourcing nutzen wollen. Schließlich sollten Unternehmen überlegen, ob es sinnvoll ist, alles auf der Grundlage der Effizienz zu organisieren.
Die Auswirkungen von COVID-19 werden erst in den kommenden Monaten und Jahren wirklich deutlich und wir werden sehen, ob die Maßnahmen und Richtungsänderungen von Organisationen wirklich greifen.

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